Freitag, 14. Oktober 2011

NIGHTMARE - ERSTBEGEHUNG AM NOTCH PEAK

A Bericht va ins ibr die Erstbegehung in dr USA, va der mir schun a poor mol awia berichtet hobm. Guats leisn...


Vom Traum zum Albtraum!

Eine Erstbegehung in den USA, das war unser Ziel. Leider musste Koufi, aus familiären Gründen bereits nach einer Woche, die Heimreise antreten. So entbehrten wir nicht nur einen guten Bergkameraden sondern auch die für unsere Erstbesteigung unabdingbare Bohrmaschine.
Nach einigen Klettertagen zu zweit war es endlich soweit. Wir fuhren nach Ibex, Utah, um dort eine Route zu eröffnen. Als wir nach einer freien Kletterroute Aussicht hielten, stießen wir auf die gewaltige Nordwand des Notch Peak. 500 m fast unberührter Kalk. Die vermutlich höchste Kalkwand der USA, die nur zwei bestehende Routen in der Nordwand aufwies. Unser erster Gedanke war: das Ding müssen wir rocken. Wir begannen auf der Stelle die Route zu planen: wie konnten wir aber das nötige Material in mitten der Wüste herbeizaubern?
Wir wollten die Route im Alpinstil eröffnen. Friends und Nägel für die Zwischensicherung, Bohrhaken ausschließlich für die Standplätze, wobei uns vollkommen bewusst war, dass die Löcher von Hand gebohrt werden mussten, da wir unsere Bohrmaschine gleich zu Beginn unseres Abenteuers entbehren mussten. Zum guten Glück war wenigstens das Anschaffen von Nägeln und Proviant nicht so umständlich. 4 Stunden entfernt lag nämlich Moab, wo wir uns auch nach dem Wetter erkundeten. 4 Tage Sonnenschein und anschließendes Regenwetter waren zu erwarten. Im Klartext hieß das für uns, dass wir nach dem Einkauf gleich wieder zurück zur Wand mussten.
Die Sache wurde langsam ernst: wir sortierten das Material, dann marschierten wir durchs Tal bis an den Fuße der Kletterwand, wo wir unser Biwak aufschlugen. Sogleich suchten wir eine logische und für uns machbar scheinende Linie. Am nächsten Morgen waren wir dann bereit für die mächtige Wand. Wir näherten uns im Eiltempo dem geplanten Einstieg und kletterten gleich los. Am ersten Tag schafften wir ausschließlich 4 Seillängen und am zweiten Tag konnten wir auch nur 4 meistern. Das lose Gestein, die anhaltenden Schwierigkeiten (6 bis 8+ UIAA) und einige Zwischenfälle, erschwerten ein zügiges Vorankommen. Die erste Nacht verbrachten wir auf dem Boden. Die zweite Nacht suchten wir Zuflucht in einer winzigen Nische, die gerade mal groß genug für uns beide zum Sitzen war. Dafür konnten wir am dritten Tag bis 6 Uhr ausschlafen! Nach der dritten Seillängen kam jedoch ein Schneesturm auf, der uns zum Umkehren zwang. Aus war der Traum von der Traminer Erstbesteigung im Wilden Westen. Trotz schlechter Sicht, Steinschlag und hängenbleibenden Seile konnten wir dennoch unversehrt den Wandfuß erreichen. Unsere Rückkehr zum Biwak verlief aber noch über schneebedeckte Steinplatten während im Hintergrund die herunterfallende Steine krachten. Am Biwak angelangt, sammelten wir das restliche dort gelagerte Material zusammen und setzten unseren Weg Richtung trockenem Auto weiter. Zwar starteten wir nach ein paar Tagen einen weiteren Versuch, der jedoch wegen des Regens bereits  in der Nacht zum Scheitern verurteilt war. Wir warteten beharrlich eine weitere Woche da ein Schönwetterfenster prophezeit wurde, aber leider schneite es auch dieses Mal und die Wand war, nachdem sich das schlechte Wetter verzogen hatte, von einer 4 cm dicken Schneeschicht überzogen.
Die einzige und letzte Chance die uns blieb, war der Aufstieg über die flache Südseite bis zum Gipfel. Von dort wollten wir bis zum letzten Stand abseilen und die 3 Seillängen bis zum Gipfel fertig klettern. Und siehe da, alles klappte und wir standen um 10 Uhr, unter dem Sternenhimmel von Utah nach 14 geglückten Seillängen auf unserem Gipfel. Im Tal erwartete uns das wohlverdiente Bier, um nicht ganz mit der heimischen Tradition zu brechen. Wir tauften unsere Route „Nightmare“ (Albtraum), dieser Name traf am besten auf das zu was wir erlebt, durchgemacht hatten. Die Emotionen, Erlebnisse die wir während der Zeit der Erstbegehung hatten, den wohl feuchtesten und kältesten Mai seit Jahren, den Zeitdruck die Route fertig zu bekommen, die vielen Kilometer zwischen Wand und anderen Gebieten während dem schlechtem Wetter und nicht zuletzt die Strapazen und Anstrengungen. Jedoch entschädigt unser Wissen, dem Notch Peak eine neue Linie abgerungen zu haben, alles Durchgemachte!

Zuletzt möchten wir all jenen danken die uns diese Reise ermöglicht haben, unseren Sponsoren und Unterstützern: Berghaus, Georg Gallmetzer von Star Export, Car Wash Tramin, Worker und natürlich unseren Freunden und Bekannten. Zudem Danken wir auch noch Elisabeth Dagostin, die unserem Bericht den nötigen Feinschliff und Satzbau hinzugefügt hat.

Benjamin und Roman

Nou a poor Fotolen, und an kurzen Film wearmr speitr a nou zui tean!

Die Routenbeschreibung kennts enk unter die Erstbegehungen (oubm Rechts im Blog) ounschaugn und oarlodn. =)





Biwak in dr Wond




Blick zun Gipfl

Notch Peak im Schneea

Noch die erstn 3 Tog in dr Wond, total fertig!!