Donnerstag, 1. November 2012

Nordwand




2.00 Uhr, mein Wecker spielt sein ewig grausames Lied, aufstehen Kaffe machen und rein ins Auto. Bei leichtem Regen gehe ich Benni abholen. Wir sind auf dem Weg Richtung Verteinnordwand im Vinschgau eine Nordwand in der man sich schon mal ordentlich festhalten sollte und auch mal Eis in verikaler Form vorkommt. In Sulden angekommen regnet es noch immer leicht, wir gehen aber trotzdem los, wie eigentlich meistens holt uns bald die Tatsache ein das wir schon wieder auf dem falschen Weg sind. Meinen Gedanken hängen heute aber am vergangenen Jahr, bei meiner letzten Reise nach Argentinien mit Koufi, Stuafer und Hilti. War schon interessant dort, die 2 Erstbegehungen, die ganze Bürokratie, Kultur, Vulkane und vielen neuen Erfahrungen und die verbrauchten Nerven. Inzwischen hängen wir 2 Gestalten im ersten Stand unter der Nordwand, das Wetter ist auch nicht besser geworden, jetzt schneit es und der Nebel verdichtet sich. Ok, ab in die Vertikale, meine Arme brennen und ich spüre meine Finger nicht mehr, dafür aber den Triebschnee in meinem Genick umso mehr. Da war da noch was dieses Jahr. Die vielen Touren in Fels und Eis zwischen Salzburg und Monaco, ich konnte vieles genießen und immer mit Leuten klettern die eigentlich mehr als nur Freunde sind.





Das schlimmste haben Benni und ich hinter uns, jetzt ist Ausdauer gefragt, der Neuschnee ist schon so hoch das wir teilweise bis an die Knie im Schnee versinken und das Spuren richtig anstrengend ist. Nach Fünf Stunden sind wir endlich am Gipfel, glauben wir zumindest, wie sich herausstellt fehlen aber noch einige Meter, da das Gipfelkreuz komplett vom Nebel verschlungen ist, aber egal, Wir essen kurz und bereiten uns auf den Abstieg vor. Nur wohin? Wir beschließen  in der Nebelbrühe einfach einem Grad  nach unten zu folgen, wieder falsch! Nach einigem Suchen, so 1 Stunde, steigen wir eine steile Schneerinne ab, die wie sich herausstellt eigentlich nicht recht für den Abstieg eignet. Aber irgendwie kommt man ja immer runter, auch wenns nicht leicht geht. Irgendwo zwischen Schneerinne und Schotterlanen denke ich noch an das was mir sonst so passiert ist. Die Arbeit mit der es nicht ganz so gelaufen ist wie erhofft, auch wenn es eine der besten Arbeiten war die ich hatte, Zuhause wo auch nicht immer alles so läuft wie es sollte, muss wohl an meinem Schturschädel liegen.
Hu endlich wieder beim Auto, durchnässt, müde, aber zufrieden. Wenn ich so denke, ich und meine Freunde, wir haben schon echtes Glück alles so erleben zu dürfen, die Berge, Wetter, Sonne, Eis, das Klettern, unsere Reisen, die Menschen um uns und auch die ein oder andere Niederlage.
Gut nette Geschichte, wenn auch wahr. Seit ich mit Benni dort unterwegs war sind auch schon einige Wochen vergangen und ich bin schon wieder unterwegs. Diesmal nach Ecuador, mal schauen ob ich von dort auch was zu erzählen kannJ

Ach genau, Danke!!