Mittwoch, 30. Oktober 2013

Am Anfang oder Ende der Welt








Auf der Landkarte sind in Puhgoan drei Lodges eingezeichnet. Die Häuser aus Stein sind terrassenförmig in den Hang gebaut-entgegen der Schwerkraft. Einige Türen sind blitzblau oder altrosa. Die meisten hängen nur mit Tierhaut zusammengehalten im Rahmen. Nägel scheint man hier nicht zu kennen. Bloß die kleinen Solarpaneele auf jedem Flachdach bringen mich zurück ins zwanzigste Jahrhundert.
Eine der bunten Türen öffnet sich. Ein verrotzter Junge grinst uns breit an und seine Mutter bittet uns weiter. "Shop"? Frage ich vorsichtig. Ein Lächeln und wir sitzen mit der Familie im Wohnraum, auf dem Lehmboden um die offene Feuerstelle. Wir bestellen Bier und Zigaretten. Gebrochenes englisch. Gastfreundschaft. Das schmutzige Kind spielt im speckigen Schein des Feuers mit einer noch schmutzigeren Puppe.



Rauch füllt die Luft um den kleinen Steinalter. Der Lama murmelt unverständliche Worte, liest unentzifferbare Zeichen aus einem abgegriffenen Buch. Der Berg soll uns freundlich gesinnt sein.

Der Berg mag uns nicht. Drei Tote Sherpas müssen geborgen werden. Lawine. Die zwei Nachbarexpeditionen packen. Keine Träger, kein Glück. Doch wir versuchen unseres in den Lawinenhängen.
"Wum" und ich bleibe stehen Leo sieht den Riss in der Schneedecke. Zurück. Wir sind allein auf etwa 6200m. Soviel Kraft bis hierher. Spur voraus, bis zu den Knien. Die Rucksäcke mit dem Hausrat größer als die Menschen, die sie tragen.


Donnerstag, 19. September 2013


HIMLUNG HIMAL - NEPAL



Ja, wir werden bestimmt ein paar schöne Herbsttage verpassen! Die schönste Zeit, wenn man noch über braune Almen laufen kann, die schon einsam auf den Winter warten. Und die eine oder andere Klettertour im warmen Fels in Arco wird sich auch nicht mehr ausgehen. Das bunte Laub wird im trüben Novemberregen am Boden liegen, wenn wir wieder zurückkommen.
ABER: Dafür können wir uns jetzt das monsunschwere Kathmandu geben, die stickige Hitze in der verwinkelten Stadt. Im Thamel zwischen hupenden Autos und Motorrädern im Menschengewimmel herumstolpern und dann, wenn wir von der lauten staubigen Stadt genug haben aufbrechen in die eisige Kälte. Unterwegs einen salzigen Yakbuttertee trinken und hoffen, dass es einem nicht den Magen umdreht. In entlegenen Klöstern dem Gemurmel der Mönche lauschen und sich bei der Puja von verbrennenden Thujenbuschen einräuchern lassen, bevor man dann mit den Sherpas einen Whiskey trinkt - auf dass es gelingen mag, und uns die Götter gut gesinnt sind. Danach im kleinen Zelt zwischen Rucksack, schweren Bergstiefeln und Daunenjacken auf 6000m eine köstliche Instantsuppe löffeln und in den Schlafsack kriechen, sobald die letzten Sonnenstrahlen hinter den Bergrücken verschwinden.
Namaste!

Mittwoch, 14. August 2013


The Spirit of Mountain

Nun werde ich auf meinen zukünftigen Projekten von einem neuen Partner unterstützt.
Danke an Mountain Spirit.

http://www.mountainspirit.it/de/
Mountain Spirit

Dienstag, 6. August 2013

Highline Ice Parade Müllerhütte - 3145m

Ewiges Eis - Highline auf der Müllerhütte

Ich sitze zu Hause im Schatten und döse in der Hitze des Sommers vor mich hin.
Der Schweiß rinnt regelrecht in Strömen herunter.
Ich kann es kaum erwarten, 3000 m, kühle Luft, Gletscher, Eis!
Das Event auf der Müllerhütte, die Ice Parade, ein Eiskletterwettbewerb in einer Gletscherspalte rückt immer näher.
Meine Gedanken kreisen ums Eisklettern in der Spalte, aber auch um noch eine andere Sache, ein schon lang gehegter Wunsch von mir. Hoffentlich klappt alles, das Material ist schon auf der Hütte, wartet auf mich.
Ich gehe im Kopf einige Bilder durch, wo könnte der geeignete Platz sein. Alles auf dem Gletscher, oder zumindest eine Seite, das wäre perfekt!

Schwarzwandscharte

Simon

Die Müllerhütte

Der Rucksack ist gepackt, das letzte Material das noch benötigt wird, ist verstaut.
Viel ist es nicht, aber trotzdem noch genug um nicht behaupten zu können, wir sind mit leichtem Gepäck unterwegs.
Endlich starten, Simon holt mich ab. Auf ins Passeiertal.
Vor uns ein 4 Stunden Aufstieg.
Wir kommen mit dem letzten Tageslicht auf der Hütte an und werden schon erwartet.
Ein Haufen bekannter Gesichter, bei einem Bierl auf 3145 m gehen wir durch was alles am nächsten Tag auf dem Plan steht. Simon und ich konzentrieren uns auf unser Vorhaben, die anderen richten die Routen in der Spalte für´s Event her.

Ice Parade Team (einige sind nicht auf dem Bild)

Nach dem Frühstück geht´s los.
Jetzt wird´s ernst, wo ist der beste Platz.
Keine 10 Minuten musste wir suchen, gleich unter der Müllerhütte, direkt ober dem Weg wo alle Bergsteiger vorbei gehen, haben wir gefunden was wir gesucht haben.
Eine Seite im Fels, eine im Gletscher. Eine Highline auf über 3000 m.
Wir beginnen mit dem Aufbau, 2 Stunden Pickeln um den Fixpunkt für die Highline im Eis zu richten. Auf der Felsenseite benötigen wir keine 5 Minuten, die Bohrhaken sind schnell gesetzt. Nach dem Aufbau kommt die Nervosität. 52 m Länge, auf 3000 m! Nicht gerade eine einfache Sache. Ich setz mich auf die Line, spür die Schwingungen der Line, konzentriere mich und stehe auf. der Erste Schritt, schon bin ich in einem anderen Raum. In diesem Raum existiert nur das hier und jetzt, keine Zeit, keine störenden Gedanken.

Schritt für Schritt komme ich dem Gletscher näher, Eis das einerseits kompakt und ewig wirkt, jedoch andererseits zerbrechlich und unter der Sonne leidet und schwindet.


Angekommen im Eis, ein unglaublicher Moment!
Kurz darauf bin ich wieder auf der Line und auf der Seite wo Simon auf mich wartet.
Geschafft!
Mein Wunsch eine Highline auf einem Gletscher zu begehen geht in Erfüllung, zudem ist diese Line noch ein kleiner Rekord. Sie ist mit 3100m die zurzeit höchstgelegenste Highline Südtirols.


  



Im Hintergrund das Becher Haus



Nach einigen weiteren Begehungen, lassen wir Feierabend, jetzt steht die Party auf der Müllerhütte bevor.
Extra für die Ice Parade spielt am Samstagabend eine Live Band auf der Hütte. Gute Stimmung und Bier im Überfluss.
Am Tag darauf geht´s mit noch müdem Schritt zur Spalte und zum Wettbewerb.
2 Routen, eine leichtere und eine schwerere können geklettert werden.
Nach der Siegerehrung, bei der nicht nur die jeweils Ersten, sondern alle eine Preis bekommen, räumen wir zusammen und begeben uns auf den Abstieg.
Mit jedem Meter Richtung Tal wird es wärmer.

Wieder sitze ich zu Hause im Schatten, die Sonne brennt nieder.
Doch jetzt lässt sich die Hitze besser aushalten, ich denk an die Highline und die Gletscherspalte, schon gleich wird mir kühler, in meinen Gedanken jedenfalls!


Danke an Heidi und Lukas von der Müllerhütte, Simon Heinz für die Hilfe bei der Highline und allen anderen vom Ice Parade Team.


www.muellerhuette.eu

https://www.facebook.com/media/set/?set=a.10151734730264723.1073741832.118564494722&type=3
















Mittwoch, 22. Mai 2013

Melloblocco 2013


Bouldering, Slackline and Highlineshows and a lot of Party.

A short review:
https://vimeo.com/66722349


Montag, 18. März 2013

Großglockner Überschreitung 2012

Im Sommer 2012 nutzten Anna und ich ein perfektes Wochenende um den Großglockner zu überschreiten!
Am Samstag stiegen wir zur Stüdlhütte auf, wo wir die Nacht verbrachten.
Früh am Morgen starteten wir von der Hütte weg und standen viereinhalb Stunden später auf dem höchsten Gipfel Österreichs. Wir kletterten über dem Stüdlgrad zum Gipfel und benützten zum Abstieg den überlaufenen Normalweg.
Es war sonnig, aber eiskalt. Traumhaft!









Heil die Berge

Daone







Bouldern in Daone 
Fetzgeil
Heil die Berge

Klettern in Osp







Kletterwochenende im idyllischen Osp
Stuafr, Anna, Benni und i fuhren im Frühjahr 2012 nach Osp in Slovenien zum Klettern. Angekommen in Osp, bauten wir unsere Zelte auf und gingen sofort zur Wand, denn es kribbelte uns schon in den Fingern. Wir ketterten früh am Morgen und am späten Nachmittag, da es in den Mittagsstunden sehr heiß war. 
Nach einem versauten Mittagessen in Triest am zweiten Tag, bliebt uns nichts anderes übrig, als einen Holzkohlegrill , Fleisch und Fisch zu kaufen. Wir brauchten nun mal, um gut zu klettern, auch anständiges Essen. Als wir die Kohle anzünden wollten, haben wir erst gesehen, dass wir mit unserem guten Italienisch statt Kohle Lavasteine für Gasgrill`s gekauft hatten . Jetzt mussten wir wieder los um echte Kohle zu kaufen. So ein scheiß!
Die Tage vergingen wie im Fluge und wir mussten wieder nach Hause.
Also Osp kann ich jedem weiter empfehlen!
Heil die Berge Koufi

Donnerstag, 14. März 2013

Iatz hon i a getscheckt wia man postet ! In die negschtn tag war i fan leischtn johr a por sochn postn !
Berg Heil Koufi

Donnerstag, 28. Februar 2013

Weißhorn, Bletterbachschlucht und 
2 Paar Ski

Mein Blick aus dem Fenster geht übers Tal, immer weiter, immer höher, bis zu dem einem Punkt von dem aus nichts mehr weitergeht. Eine Idee zwingt mich dort zu verharren. Nach einem kurzen Moment kann ich mich losreißen und alles scheint wieder normal zu sein, bis zum nächsten mal, wen mein Blick wieder übers Tal geht.

Samstag, 23. Februar. Tobias und ich genießen den Kaffee bevor es los geht. Kurze Zeit später stehen wir auf dem Punkt der meinen Blick so oft fesselte. Ich blicke hinunter in die Schlucht und begreife das meine Idee nun nach zwei Jahren zur Realität wird. Wir stehen auf dem Gipfel des Weißhorns. Unter mir, die Bletterbachschlucht. Wir wollen mit den Skiern in die Bletterbachschlucht hinunter fahren. Ob wir die ersten sind die diese Abfahrt machen wissen wir nicht, ist auch nicht weiter wichtig. Der Moment zählt. Die Sonne scheint und wir können es kaum erwarten los zu fahren. Vom Gipfel fahren wir über einen Grat hinunter. Nach kurzer Zeit wird uns die Weiterfahrt versperrt, ein Felsturm versperrt den Weg, nun heißt es links oder rechts davon weiter. Unsere zwei Möglichkeiten sind beide nicht gerade die besten. Links müssten wir über Felsen ab klettern, doch wir wissen nicht wie es darunter weiter geht. Rechts von uns ein extrem steiler Hang, mit Felsen durchsetzt. Wir entscheiden uns für die rechte Variante. Langsam mache ich den ersten Schwung, schon gleich rutscht Schnee unter mir hinweg, rutscht in die Tiefe. Ich fahre weiter, den nächsten Schwung, durch den lockeren Schnee komme ich immer mehr ins rutschen, der viele Schnee der nun hinunter rutscht verhindert mir die Sicht auf die Felsen. Es wird kritisch, alles muss nun schnell gehen, mein Gehirn spielt alle Möglichkeiten durch, mir scheint es als verginge eine Ewigkeit, jedoch sind es nur einige Sekunden, mehr Zeit habe ich auch nicht. Ich quere durch den Hang und mache einen weiteren Schwung, schon kann ich meine Skier gerade stellen und die letzten Meter hinunter fahren. Unten suche ich mir einen sicheren Platz um Tobias zuzuschauen. Er hat nicht weniger zu kämpfen, schafft es ebenfalls sicher herunter.

Jetzt stehen wir am Rand der Schlucht. Die letzte Möglichkeit zum umkehren. Einmal tief ein schnaufen und weiter geht´s. Wir ziehen unsere Kurven und kommen dem Finale, der ca. 80m hohen Felswand, die uns vom Grund der Schlucht trennt, immer näher. Dort gilt es über einen Eisfall abzuseilen. Jedoch wird unsere Abfahrt schon 50m vor der Wand gestoppt. Eine Eistufe versperrt uns den Weg, 4m. Ein Zeichen zum umkehren? Nein, das würde Stunden dauern. Wir haben alles Notwendige mit. Steigeisen befestigen, Eisgeräte in die Hand, ich klettere ab. Die Skier sind auf dem Rucksack befestigt, die letzten 50m bis zum Eisfall. Irgendwo muss der eingebohrte Standplatz sein den die Eiskletterer zum abseilen benützen. Nur wo? Ich suche und langsam kommt mir ein schlimmer Gedanke. Wahrscheinlich sind die Bohrhaken einige Meter unter mir. Ich kann sie nicht erreichen. Ich müsste ohne Sicherung ab klettern, ist es das Wert?

Mein Blick geht nach links oben, zum Rand der Schlucht, unser geplanter Notausstieg falls etwas nicht klappen sollte. Vor Einbruch der Dunkelheit könnte man dort sein. Ein mühsamer und langer Aufstieg. Mir bleibt keine andere Wahl. Langsam senke ich meinen Kopf, aus Enttäuschung das wir unsere Abfahrt abbrechen müssen. Oder ist es nur der Schnee in meinen Augen. Das Wetter hat sich verschlechtert, es hat begonnen zu schneien. Auch das noch. Hoffentlich verschlechtert sich nicht die Sicht. Sonst wird der Aufstieg zum Ratespiel wo es langgeht.
Langsam stapfe ich durch den Schnee hinauf zu einem sicheren Platz, weg vom Eisfall. Mein Gefühl zwingt mich zu einem großen Felsblock zu schauen. Bohrhaken!
Freude und neue Energie überkommt mich. Puh, noch mal Glück gehabt.

Seile befestigen, Abseilgerät einhängen, und abwärts!
Ich sehe schon das verdiente Bierl vor meinen Augen. Konzentration!
Ich höre jemanden rufen, schaue nach unten, zwei Eiskletterer sind in diesem Eisfall.
Verdammt, wenn ich jetzt abseile und Eisbrocken abbrechen, wären sie genau in der Falllinie. Die Wartezeit beginnt. Als sie oben ankommen, Überraschung, man kennt sich!
Zusammen seilen wir ab und gehen gemeinsam zu unseren Autos.

Blick zum Schwarzhorn


Kurz unterhalb des Gipfels




Bletterbachschlucht







Tobias oberhalb der Eisstufe